Management-Buy-Out

Ein Management-Buy-Out (MBO) ist eine Form der Unternehmensübernahme, bei der das bestehende Management das Unternehmen kauft. Dies kann beispielsweise bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Betracht gezogen werden, die verkauft werden sollen. Hier sind die Schritte, die normalerweise bei einem MBO befolgt werden:

  1. Planung: Das Management-Team trifft die Entscheidung, das Unternehmen zu kaufen.
  2. Finanzierung: Die Finanzierung des Kaufs wird organisiert. In der Regel wird ein MBO nur zu einem Bruchteil mit dem Privatvermögen des bisherigen Managements finanziert, ein großer Teil der Finanzierung wird durch Banken, Private-Equity-Unternehmen, zunehmend Family Offices und die bisherigen Inhaber*innen selber bereitgestellt.
  3. Unternehmensbewertung: Das Unternehmen wird bewertet, um den Kaufpreis festzulegen.
  4. Verhandlungen: Verhandlungen zwischen dem Management-Team und dem derzeitigen Eigentümer werden geführt, um einen Verkaufsvertrag abzuschließen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht das gesamte Unternehmen übernommen werden muss, es können auch nur Teile übernommen werden. Wenn Unternehmensteile übernommen werden, werden diese ausgegliedert und es entsteht quasi ein neues Unternehmen.

Ein Management Buy Out (MBO) bringt sowohl für das Management als auch für die verkaufenden Eigentümer einige Vorteile mit sich:

  1. Kontinuität im Unternehmen: Da das bestehende Management das Unternehmen übernimmt, bleibt die Kontinuität gewahrt, und es kommt zu keinen Unterbrechungen bei der Unternehmensführung.
  2. Kenntnis des Unternehmens: Die Käufer kennen das Unternehmen mit all seinen Stärken und Schwächen bereits. Sie können dann selbst entscheiden, welche Bereiche sie weiterentwickeln sollen.
  3. Attraktivität für die verkaufenden Eigentümer: Ein MBO kann für die verkaufenden Eigentümer aus einer Reihe von Gründen attraktiv sein, z. B. aufgrund der gewährleisteten Kontinuität in der Unternehmensführung, der schnelleren und effizienteren Übergangsprozesse und der möglichen monetären Vorteile.
  4. Steigerung des Unternehmenswerts: Durch die Investitionen des Unternehmensnachfolgers lässt sich der Unternehmenswert häufig steigern.
  5. Gewinnung weiterer Investoren: Unter Umständen können auch weitere Investoren für das Unternehmen gewonnen werden.

Es gibt auch Nachteile bei einem Management Buy Out (MBO). Hier sind einige davon:

  1. Geringerer Verkaufspreis: Wegen des üblichen Loyalitäts-Discounts bringt der Verkauf ans Management meist einen geringeren Erlös als einer an Investoren oder ein anderes Unternehmen.
  2. Erschwerte Finanzierung: In vielen Fällen verfügen Mitarbeitende nicht über ausreichend Eigenkapital, um einen Firmenkauf zu finanzieren. Bei den Mitarbeitenden liegt der Kaufpreis in der Regel nicht auf dem Bankkonto bereit. Die Käufer müssen dafür oft einen privaten Bankkredit aufnehmen und sich verschulden.
  3. Betriebsblindheit: Um erfolgreich am Markt zu bestehen, müssen Geschäftsprozesse und -abläufe regelmäßig analysiert und gegebenenfalls erneuert werden.
  4. Hierarchieunterschiede bei Verhandlungen: Die Verhandlungen können durch bestehende Hierarchieunterschiede erschwert werden.
  5. Herausforderung Rollenwechsel: Der Wechsel von der Rolle des Managements zur Rolle des Eigentümers kann eine Herausforderung darstellen.

 

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